Horizontale Rundstahlverankerungen sind in der Regel die kostengünstigeren Verankerungssysteme. Können jedoch wegen unterschiedlicher Randbedingungen, wie z. B. nahe liegende Bebauung, ungeeigneter Verankerungsböden in höheren Lagen oder Sanierungsarbeiten an bestehenden Bauwerken, keine Horizontalanker verlegt werden, kommen Bohrverpresspfähle nach DIN EN 14199 zur Anwendung.
Eine innovative Verankerung, die Maßstäbe setzt.
Bohrverpresspfähle können auch in wechselnden Baugrundverhältnissen sowie in verschiedenen Längen und Neigungen eingebracht werden. Die Ankerkräfte werden hierbei durch Mantelreibung zwischen Pfahl und Boden abgetragen. Um das Tragverhalten der Pfähle beurteilen zu können, empfehlen wir Zugprobebelastungen gemäß DIN EN 14199 und der EAU-Pfähle. Im Gegensatz zu Rundstahlverankerungen sind beim Einbau der Ankerpfähle keine Erdbewegungen notwendig. Um Verdrehungen im Anschlussbereich Spundwand/Ankerpfahl infolge von Durchbiegung, Setzungen und Einbaueinflüssen zu kompensieren, ist der gelenkige Anschluss dem eingespannten vorzuziehen, siehe auch EAU 2012.
Der von uns gefertigte Bohrverpresspfahl kann sowohl gestaucht als auch ohne Aufstauchung nach DIN EN 1993-5 bis zu einer Einzellänge von 35 m gefertigt werden. Darüber hinaus kann er durch einen Schweiß- oder Muffenstoß auf beliebige Einzellängen verlängert werden.
Gütenabhängig können Streckgrenzwerte von min. 355 bis max. 590 N/mm² garantiert werden.
Des Weiteren sind alle Wandanschlüsse, wie gestauchte Gewinde, Augenanker oder Hammerkopfanschlüsse, möglich.
Vorteile des Bohrverpresspfahles:
- Hohe innere Tragfähigkeiten
- Geringe Verformung, große Robustheit aufgrund hoher Tragreserven
- Einfache Adaption auf bewährte Anschlusskonstruktionen möglich (Ankergrundplatten, Spannschlösser, Muffen, Augenankeranschlüsse, Kardangelenke, etc.)
- Einsatz in bindigen und rolligen Böden
- Bemessung nach den bekannten Standards des Stahlwasserbaus erleichtert den Einsatz des Systems
- Für höchste Belastungen bis 7930 kN ausgelegt – bis zu 70 % über herkömmlichen Pfähle
- Als Druck- und Zugpfahl nach DIN EN 14199 einsetzbar
- Geringe Stahldehnung garantiert schnelle Aktivierung der Kräfte bei kleinen Verformungen
- Korrosionsschutz auf voller Länge durch das alkalische Milieu der Zementüberdeckung spart Aufwand und Kosten
Einsatzbereiche des Bohrverpresspfahles:
- Rückverankerung im Hafen- und Spezialtiefbau
- Gründungspfahl auf Zug und Druck
- Rückverankerung im Wasserstraßenausbau