Page 6 - ASF Katalog 2018 de
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          VERANKERUNG





          Machen die statischen und konstruktiven Anforderungen an   Die Gurtung überträgt die Kräfte aus der Spundwand in
          eine Spundwand eine Verankerung notwendig, so kann diese,   die Anker und dient gleichzeitig zum Ausrichten und zur
          z. B. bei Kanalbaugruben, durch eine gegenseitige Abstützung   Aussteifung der Wand. Der Anker überträgt die Auflagekraft
          erreicht werden.                                      der Spundwand über die Gurtung zum Verankerungskörper.

          In den meisten Fällen wird jedoch eine rückseitige    Der Verankerungskörper hat die Aufgabe, die Kräfte aus
          Verankerung notwendig. Die Wahl und Ausbildung der    der Hauptwand in den Untergrund abzuleiten. Bei der
          Verankerungskonstruktion erfolgt nach statischen und   Rundstahlverankerung wird der Verankerungskörper durch
          konstruktiven Erfordernissen. Maßgebend für die Bemessung   eine Ankertafel oder Ankerwand gebildet.
          ist die sich aus der statischen Berechnung der Spundwand
          ergebende Auflagekraft A und der Nachweis der tiefen   Bei der Verankerung mit Ankerpfählen, z. B. Stahlrammpfähle,
          Gleitfuge.                                            Rammverpresspfähle oder Bohrverpresspfähle, wird die Kraft
                                                                aus der Spundwand über Mantelreibung des Pfahles in den
                                                                Boden übertragen.





          Bemessung der Verankerungselemente                        Baugrubenabstützung


          Ankerwand, Gurte, Holme und Unterlagsplatten
          Bei vorwiegend gleichbleibender Beanspruchung ist der
          Tragsicherheitsnachweis nach DIN EN 1993-5 zu führen.
          Bei Gurten und Holmen ist bei Erfordernis eine Erhöhung der
          Teilsicherheitsbeiwerte zu berücksichtigen. Bei vorwiegend
          wechselnder Beanspruchung ist der Nachweis der Betriebsfestigkeit
          nach DIN 19704-1 zu führen. Ergänzend wird auf die EAU 2012
          hingewiesen.

          Generell sind beruhigte Stähle nach DIN EN 10025 zu verwenden.
          Für geschraubte Gurt- und Holmstöße sind Passschrauben
          mindestens der Festigkeitsklasse 4.6 zu verwenden. Der Nachweis der   Rundstahlverankerung
          Betriebsfestigkeit ist nach DIN EN 1993-5 zu führen.


          Rundstahlanker und Gurtbolzen
          Anker werden im Allgemeinen vorwiegend ruhend beansprucht. Starke
          Schwellbeanspruchungen treten bei Ankern nur in Sonderfällen, bei
          Gurtbolzen jedoch häufiger auf. Als Werkstoffe für Rundstahlanker und
          Gurtbolzen sind möglichst Stähle nach DIN EN 10025 zu verwenden.
          Bei vorwiegend ruhender Beanspruchung sind für die Bemessung
          im Allgemeinen die Ankerkräfte, die sich aus den Belastungen nach
          Lastfall 2 ergeben, zu Grunde zu legen. Der Tragsicherheitsnachweis ist
          nach DIN EN 1993-5 zu führen. Die für die Lastfälle 1-3 maßgebenden
          Abminderungsfaktoren sind zu beachten.
                                                                    Gerammter verpresster Ankerpfahl
          Für die Ausführung und Bemessung von Spundwandverankerungen mit
          Verpressankern gilt die DIN EN 14199. Bei vorwiegend schwellender
          Beanspruchung dürfen nur vollberuhigte Stähle verwendet werden.
          Der Tragsicherheitsnachweis ist nach DIN EN 1993-5 zu führen. Ist die
          statische Grundlast gleich oder kleiner als die Wechsellast-Amplitude,
          wird empfohlen, die Anker bzw. Gurtbolzen bis über den Wert der
          Spannungsamplitude kontrolliert und bleibend vorzuspannen.







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